Um für schwerkranke Patienten schnell die am besten geeigneten Stammzellspender ausfindig zu machen, arbeiten das ZKRD und viele Kooperationspartner eng zusammen. Dazu gehören auch die Sucheinheiten.
Innerhalb Deutschlands und auf Anfrage auch weltweit koordiniert das ZKRD die Zusammenarbeit vieler auf bestimmte Aspekte der Stammzellspendersuche spezialisierter Kooperationspartner. Eine Hauptaufgabe kommt den Sucheinheiten zu: Sie erhalten von den zuständigen Transplantationszentren in Deutschland den Suchauftrag, wenn Verwandte des Patienten für die Spende nicht geeignet sind. Die Sucheinheiten melden den in Deutschland befindlichen Patienten dann beim ZKRD an und suchen mithilfe der ZKRD-Software Optimatch® nach passenden Spendern unter den weltweit registrierten Freiwilligen.
Effiziente Spendersuche
Sucheinheiten sind oftmals an Universitätskliniken mit Transplantationseinheiten oder Spenderdateien angegliedert. Nach Beauftragung durch die zuständigen Transplantationszentren beginnen sie mit der schnellen und effizienten Suche nach einem passenden nicht verwandten Spender.
Dabei spielen immungenetische und patientenspezifische medizinische Kriterien eine große Rolle: Zum einen muss der Übereinstimmungsgrad der HLA (Humane Leukozyten-Antigene)-Merkmale erfüllt sein, zum anderen sind auch Eigenschaften des Spenders wie beispielsweise Alter, Geschlecht und Blutgruppe entscheidend.
Wenn ein passender Spender gefunden wurde, informiert die Sucheinheit die Transplantationszentren über dieses Ergebnis. „Der Verlauf und Erfolg jeder einzelnen Suche wird von allen involvierten Kollegen begutachtet und der bestgeeignete Spender wird ausgewählt. Wenn nötig wird auch die Änderung der Suchstrategie oder eine alternative Behandlung diskutiert“, führt PD Dr. med. Hien Tran, Leiter der Sucheinheit für nicht verwandte Stammzellspender in Heidelberg, aus. Seit über 20 Jahren leistet die Sucheinheit Heidelberg einen wesentlichen Beitrag bei der Suche nach einem geeigneten nicht verwandten Stammzellspender für Kinder und Erwachsene im Raum Heidelberg, Rhein-Neckar und Stuttgart.
Das ZKRD als Bindeglied und Koordinierungsstelle
Das ZKRD unterstützt die Sucheinheiten, indem es pseudonymisierte Listen der weltweit registrierten Spender sowie das hauseigene Matching-Programm Optimatch® zur Verfügung stellt. Die Software ermöglicht es innerhalb kürzester Zeit die HLA-Daten eines Patienten mit den im ZKRD vorliegenden nationalen und internationalen Spenderdaten abzugleichen. So werden für jeden Patienten Listen mit potentiell geeigneten Spendern erstellt, aus denen die Sucheinheiten gemäß ihren Kriterien geeignete Spender für weiterführende Untersuchungen auswählt.
Darüber hinaus koordiniert das ZKRD als Bindeglied das Zusammenwirken aller Beteiligten, darunter u. a. Sucheinheiten, Transplantationszentren, Spenderdateien und ausländische Spenderregister. Dadurch kann der komplexe Suchprozess in kürzester Zeit stattfinden. „In der Mehrzahl der Suchen gelingt es uns, innerhalb von drei bis vier Wochen bis zu zwei/drei passende Spender zu identifizieren“, so Tran. Für die schwerkranken Patienten, die auf eine Stammzelltransplantation angewiesen sind, schenkt diese effiziente Zusammenarbeit des ZKRD mit allen Beteiligten Hoffnung auf ein neues Leben.
Weitere Fragen rund um die Arbeit der Sucheinheiten beantwortete PD Dr. Tran im Interview – jetzt hier mehr lesen!
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