Stammzellspenden-Versorgung unter erschwerten Bedingungen
ZKRD stellt sich den Herausforderungen der Corona-Krise
Ulm, 03. April 2020. Als zentraler Knotenpunkt für alle bei der Spendersuche relevanten Prozesse steht das ZKRD aufgrund der gegenwärtigen Lage großen Herausforderungen gegenüber. Doch das weltgrößte Knochenmarkspender-Register setzt alles daran, mit kreativen und individuellen Lösungen weiterhin Patienten weltweit mit Stammzellspenden zu versorgen.
Die Maßnahmen zur Eindämmung der Covid-19-Verbreitung stellen das Zentrale Knochenmarkspender-Register Deutschland(ZKRD) vor logistische Herausforderungen. Unabdingbar für die Tätigkeit ist nun der permanente Kontakt mit Bundesministerien, den Kurierunternehmen, den deutschen Spenderdateien und Entnahmeärzten sowie der internationalen Dachorganisation, der World Marrow Donor Associaction (WMDA).
Transportlogistik durch Corona-Krise schwer beeinträchtigt
Regulär versorgt das deutsche System über den Transport durch Kuriere rund 40% der Patienten weltweit, die eine Blutstammzellspende benötigen, mit einer Spende aus Deutschland. Gegenwärtig erfordert der Transport der Stammzellspenden jedoch täglich neue Überlegungen. Die Behörden unterstützen das ZKRD dabei bisher flexibel und unkompliziert. So wurde z.B.in enger Zusammenarbeit mit dem Kurierunternehmen time:matters am Frankfurter Flughafen ein zentraler Übergabepunkt für Blutstammzellspenden aus ganz Europa eingerichtet. Ziel ist es, den Transport von Blutstammzellspenden per Frachtmaschine unter Aufsicht des jeweiligen Piloten u.a. nach Kanada oder in die USA aufrechtzuerhalten. Auch der Transport von für Australien bestimmten Blutstammzellen aus Europa ist derzeit nicht einfach: In Frachtmaschinen wird auf der langen Strecke das regulär maximale Zeitfenster ihrer Haltbarkeit überschritten. Für viele dieser Spenden übernimmt nun deshalb der DRK Blutspendedienst Baden-Württemberg–Hessen in Frankfurtund die Cellex Gesellschaft für Zellgewinnung in Köln eine Kryokonservierung (Einfrierung). Nach dem Einfrieren werden die Blutstammzellen auf kurzem Weg zum Frankfurter Flughafen gebracht und können so rechtzeitig nach Australien geflogen werden.
Dankbar für die weitreichende Unterstützung
„Wir möchten an dieser Stelle allen Beteiligten, aber vor allem den Behörden und Kurierunternehmen für ihre unkomplizierte Unterstützung danken“, so Dr. Dr. Carlheinz Müller, Geschäftsführer des ZKRD. „Ein ganz besonderer Dank gilt auch den Spendern und Kurieren, die sich in diesen schwierigen Zeiten trotzdem auf den Weg machen, um schwerkranken Patienten eine Chance auf Leben zu ermöglichen. Dies zeigt wieder einmal, wie wichtig es ist, sich gemeinsam für ein Ziel einzusetzen –in unserem Fall für das Leben der Patienten.“
Über das ZKRD
Seit seiner Gründung 1992 stellt das Zentrale Knochenmarkspender-Register Deutschland mit Sitz in Ulm den Knotenpunkt des gesamten Spendersuch-Prozesses dar. Über die Datenbank des ZKRD läuft der Abgleich der anonymisierten Profile aller in Deutschland typisierten Spender mit den Daten der Patienten, die eine Blutstammzelltransplantation benötigen. Mithilfe der hauseigenen Software OptiMatch bearbeiten die rund 60 Mitarbeiter des ZKRD Suchanfragen aus dem In-und Ausland, um sicherzustellen, dass für jeden Patienten der beste Spender schnellstmöglich identifiziert werden kann. Durch seine weltweite Vernetzung kann das ZKRD zusätzlich auf die Datenbanken internationaler Register zugreifen.
Per Sondergenehmigung und mit Frachtflugzeugen sind Stammzellspenden im Auftrag des ZKRD auch in der Corona-Krise weltweit unterwegs.
Quelle:
Zentrales Knochenmarkspender-Register Deutschland/ time:matters GmbH
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