2024: So viele Stammzellentnahmen wie nie zuvor
Ulm, 06. Juni 2025 – Eine Diagnose wie Leukämie verändert das Leben schlagartig. Die Stammzelltransplantation ist dann häufig die letzte Hoffnung auf Heilung. Das Jahr 2024 war in dieser Hinsicht ein Rekordjahr: Noch nie zuvor haben so viele Menschen aus Deutschland Stammzellen gespendet – und damit schwerkranken Patienten weltweit eine neue Überlebenschance ermöglicht.
Das Zentrale Knochenmarkspender-Register Deutschland (ZKRD) verzeichnete gemeinsam mit seinen Partnern und den vielen registrierten Freiwilligen einen neuen Höchststand: 8.349 Spenderinnen und Spender aus Deutschland spendeten im Jahr 2024 Stammzellen – ein Anstieg von knapp 11 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit festigt Deutschland seine Rolle als führende Nation in der Blutstammzellspende: Rund 30 Prozent aller weltweiten Entnahmen wurden von Spendern aus Deutschland ermöglicht.
Deutsches Spendersystem als Vorreiter
Wie der aktuelle Jahresbericht des ZKRD zeigt, konnten im vergangenen Jahr 6,5 Prozent mehr Entnahmen für Patienten in Deutschland, 12,5 Prozent mehr für Patienten im Ausland durchgeführt werden. Insgesamt gingen rund 26 Prozent der Spenden an nationale und 74 Prozent an internationale Empfänger. Das dominierende Verfahren war erneut die periphere Blutstammzellenentnahme, die heute bei etwa 90 Prozent der Spenden angewendet wird. Nur rund 10 Prozent der Stammzellspenden erfolgten über eine „klassische“ Knochenmarkentnahme.
Austausch, Innovation und Teamarbeit: Die Jahrestagung des ZKRD
Dass Jahr für Jahr neue Rekorde erreicht werden, ist kein Zufall – sondern das Ergebnis einer engen, internationalen Zusammenarbeit vieler engagierter Akteure. Einen wichtigen Beitrag zur Koordination und Weiterentwicklung dieser Prozesse leistet die ZKRD-Jahrestagung. Am 7. und 8. Mai kamen in Ulm erneut Vertreter von Spenderdateien, Sucheinheiten, Entnahmezentren, Transplantationszentren und Kurierdienstleistern mit dem ZKRD zusammen, um sich über aktuelle Herausforderungen und Chancen auszutauschen.
Diskutiert wurden unter anderem:
- Kriterien für die Auswahl optimaler Spender
- das ideale Spenderalter und die gezielte Ansprache potenzieller Neuregistrierter
- der Schutz der Spendergesundheit und Informationspflichten
- regulatorische Hürden bei experimentellen Behandlungsverfahren im Zusammenhang mit einer Stammzelltransplantation
- die Qualität und Aktualität von Spenderdaten
- digitale Strategien wie der Einsatz von KI in gemeinnützigen Organisationen
Die vortragsbasierten Diskussionen der Teilnehmer zeigten hierbei deutlich: Der Kampf gegen Blutkrebs erfordert neben medizinischem Know-how auch starke Netzwerke, Innovationskraft und vor allem die gezielte Ansprache von tausenden freiwilligen potenziellen Spenderinnen und Spendern.
Mehr Informationen
Erfahren Sie, wie Sie sich als Stammzellspender registrieren können, und werden Sie Teil der Arbeit des ZKRD und seiner Partner: www.zkrd.de/registrierung-spende

Abb.1: Auf der ZKRD-Jahrestagung 2025 berichtete Dr. Joannis Mytilineos, medizinischer Geschäftsführer, über die Erfolge des vergangenen Jahre. Quelle ZKRD

Abb.2: 2024 erreichte die Zahl der erfolgten Stammzellentnahmen bei deutschen Spendern erneut einen Rekordwert: 8.349 Spenderinnen und Spender aus Deutschland spendeten Stammzellen, 90 % aus dem peripheren Blut. Quelle ZKRD
Pressekontakt
Tanja Baierl / Lisa Maria Zingel
ISGRO Themenraum GmbH
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