An einem Strang – 44 Spenderregister verbessern das Stammzellspende-System
Grundlegender Erfolgsfaktor für die erfolgreiche Spendersuche ist eine schnelle und fehlerlose Kommunikation zwischen allen beteiligten Institutionen. Dafür leistet EMDIS auf internationaler Ebene einen wichtigen Beitrag. Die Abkürzung steht für „European Marrow Donor Information System“ und ist ein Kommunikationssystem, an das 44 international agierende Spenderregister angeschlossen sind. Mit ihren Datenbanken decken diese 44 Register weltweit über 90 Prozent aller registrierten Stammzellspender ab.
Mindestens einmal im Jahr treffen sich alle Verantwortlichen, um zu beraten, wie das System weiter optimiert werden kann. Andrea Timm, IT-Projektmanagerin und EMDIS-Verantwortliche des ZKRD war als Vice Chair der „Technical Group“ von EMDIS vor Ortauf dem diesjährigen Meeting im September in Prag.
Neben den für EMDIS verantwortlichen Anwendern und Technikern aus den Spenderregistern, nimmt auch häufig die Geschäftsführung der Register teil. Oft sind die EMDIS-Meetings an internationale Treffen wie die „International Donor Registry Conference“ der WMDA (World Marrow Donor Association) angegliedert und bieten „die Chance, Kollegen von anderen Registern zu treffen und mit ihnen aktuelle Probleme zu besprechen –man möchte sich da einfach austauschen“, erklärt Timm.
EMDIS ist seit 1992 im Einsatz. Um das System auch weiter zukunftsfähig halten zu können, verständigen sich die EMDIS-Vertreter aktuell auf die zu überarbeitenden Funktionen. „Bis Juni nächsten Jahres wollen wir möglichst weit mit der Umstellung auf neue Technologien sein“, berichtet Timm. „Gleichzeitig sollen die bewährten Stärken des Systems, wie seine Stabilität und Zuverlässigkeit, erhalten bleiben“, so Timm weiter. Zwischen den jährlichen Sitzungen tauschen sich die Mitgliederüber eine Kommunikationsplattform der WMDA namens WMDA-Share aus. Hier erhalten sie aktuelle Informationen und können sich in Arbeitsgruppen zu Projekten auf den neusten Stand bringen. Das ZKRD hat EMDIS von Anfang an mit entwickelt und genutzt. Bei der Zusammenarbeit mit kooperierenden Spenderregistern setzen sich Frau Timm und die übrigen Teilnehmerfür die Optimierung von EMDIS und damit für die Verbesserung des Stammzellspende-Systems ein, stets im Austausch mit Kollegen auf der ganzen Welt