Stammzellspenden in Deutschland
Ulm, 23. September 2020 – Seit der Gründung des Zentralen Knochenmarkspender-Registers Deutschland (ZKRD) haben bundesweit 100.000 Freiwillige lebensrettende Stammzellen gespendet.
Jedes Jahr benötigen allein in Deutschland mehr als 11.000 Menschen eine Stammzellspende, weil sie unter Leukämie oder anderen bösartigen Erkrankungen des blutbildenden Systems leiden. Seit seiner Gründung im Jahr 1992 hat das Zentrale Knochenmarkspender-Register Deutschland (ZKRD) mit seiner Datenbank bereits zu 100.000 Stammzellspenden mit deutschen Spendern beigetragen und dabei vielen Patienten die Chance auf ein Leben ohne Krankheit ermöglicht. Eine erfolgreiche Stammzelltransplantation ist für die Patienten oft die letzte Chance zu überleben.
Suche nach potenziellen Spendern über leistungsstarken Datenabgleich
Der reibungslose Ablauf von Stammzelltransplantationen erfordert eine möglichst hohe Übereinstimmung der sogenannten HLA-Merkmale. Das sind Oberflächenmerkmale, an denen unserKörper erkennt, ob es sich um eigenes oder fremdes Gewebe handelt.Damit für jeden Patienten Spender gefunden werden, laufen die Daten aller in deutschen Stammzellspenderdateien registrierten Spender pseudonymisiert in der Datenbank des ZKRD zusammen. Das im ZKRD entwickelte leistungsstarke Computerprogramm gleicht die Daten der Patienten mit den Daten der potenziellen Spender ab. Mit Hilfe dieses Abgleichs kann das ZKRD für jeden Patienten eine Liste mit geeigneten Spendern erstellen und diese an die zuständige Sucheinheit und den behandelnden Arzt weiterleiten. Dieser trifft die endgültige Entscheidung darüber welcher Stammzellspender ausgewählt wird. Der Datenabgleich dieser Gewebemerkmale ist eine der Kernaufgaben des ZKRD.
Schnell und risikoarm Stammzellen spenden
Das Hauptaugenmerk der Stammzelltransplantation liegt nicht mehr auf der Entnahme von Stammzellen aus dem Knochenmark. Wesentlich häufiger erfolgt heute diesogenannte periphere Blutstammzellspende: Dabei unterstützt eine medizinische Vorbehandlung des Spenders die Reifung der Stammzellen im Knochenmark und bewirkt, dass sie schneller in das Blut übergehen. Anschließend werden sie dem Spender mit der sogenannten Stammzellapharese, einem mit der Dialyse vergleichbaren Vorgang, entnommen. Die Stammzellen können so in einem Zellseparator aus dem Blut gefiltert werden, während das Blut wieder dem Spender zugeführt wird. Eine periphere Blutstammzellspende dauert im Regelfall nur drei bis vier Stunden. Ein ambulanter Aufenthalt des Spenders ist bei der lebensrettenden Spende nicht notwendig.
Dank des unermüdlichen Datenabgleichs des ZKRD konnten bereits über 100.000 Stammzellspender aus Deutschland Patienten auf der ganzen Welt neue Hoffnung geben.
Quelle:
Zentrales Knochenmarkspender-Register Deutschland.
Über das ZKRD
Seit seiner Gründung 1992 stellt das Zentrale Knochenmarkspender-Register Deutschland mit Sitz in Ulm den Knotenpunkt des gesamten Spendersuch-Prozesses dar. Über die Datenbank des ZKRD läuft der Abgleich der anonymisierten Profile aller in Deutschland typisierten Spender mit den Daten der Patienten, die eine Blutstammzelltransplantation benötigen. Mithilfe der hauseigenen Software OptiMatch bearbeiten die rund 60 Mitarbeiter des ZKRD Suchanfragen aus dem In-und Ausland, um sicherzustellen, dass für jeden Patienten der beste Spender schnellstmöglich identifiziert werden kann. Durch seine weltweite Vernetzung kann das ZKRD zusätzlich auf die Datenbanken internationaler Register zugreifen.
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