Grundlagen der Spendersuche

Unser Immunsystem funktioniert nach einem simplen Prinzip. Alles, was nicht zum eigenen Körper gehört, kann schädliche Auswirkungen haben und wird daher von den Zellen des Immunsystems bekämpft. Auf diese Weise kann sich unser Körper gegen Bakterien und Viren wehren. Bei einer Gewebetransplantation stellt unser Immunsystem damit aber eine Hürde dar. Erkennt es das transplantierte Gewebe oder aber die transplantierten Blutstammzellen als körperfremd, kommt es zu einer Abstoßungsreaktion. Deren Folgen können gravierend sein und bei Leukämiepatienten sogar lebensbedrohlich werden. Es ist also ungemein wichtig, einen passenden Spender zu finden.

HLA-Merkmale & genetische Zwillinge

Um das Risiko für eine Abstoßungsreaktion zu minimieren, wird ein Spender gesucht, der die gleichen Gewebemerkmale wie der Patient aufweist – der genetische Zwilling. Diese Merkmale, die sogenannten Humanen Leukozyten-Antigene (HLA-Merkmale), sind winzige Strukturen auf der Oberfläche unserer Körperzellen. Der Körper unterscheidet anhand ihrer Form eigenes von fremdem Gewebe.
Die Gene (Baupläne) der fünf wichtigsten HLA-Merkmale A, B, C, DRB1 und DQB1 befinden sich auf einem einzigen Chromosom und werden daher gemeinsam als sogenannter „Haplotyp“ vererbt. Jeder Mensch erbt dabei jeweils einen HLA-Haplotypen von der Mutter und einen vom Vater. Jedes HLA-Merkmal kommt in über hundert Varianten vor. Die Kombinationsmöglichkeiten liegen also in Billionenhöhe. Daher ist die Wahrscheinlichkeit, dass zwei Menschen völlig gleiche Gewebemerkmale haben, sehr gering und die Suche nach einem passenden nicht verwandten Spender aufwendig und kompliziert.

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Mehr Informationen

Bleibt es in der Familie?

Im ersten Schritt wird geprüft, ob der Patient einen genetischen Zwilling in der Familie hat. Unter Geschwistern findet man mit einer Wahrscheinlichkeit von 25 % einen passenden Spender. Bei anderen Familienmitgliedern ist die Chance in der Regel viel geringer. Da die Familien in Deutschland meistens eher klein sind, kann im Durchschnitt nur etwa bei einem Drittel der Patienten auf diesem Wege ein geeigneter Spender gefunden werden.

Fremdspendersuche

Für die verbleibenden zwei Drittel wird eine Fremdspendersuche durchgeführt. Dazu wendet sich der behandelnde Arzt an die zuständige Sucheinheit und stimmt die Suchkriterien mit ihr ab. Die Sucheinheit leitet alle erforderlichen Informationen und Unterlagen an das ZKRD weiter. Das ZKRD durchsucht die nationale und weltweite Spenderdatenbank und übermittelt eine Liste mit möglichen, geeigneten Spendern an die Sucheinheit. Diese wählt anschließend nach fachlich festgeleten Kriterien den passenden Spender für den jeweiligen Patienten aus.

Fragen und Antworten

Die häufigsten Fragen und Antworten rund um das Thema Typisierung und Stammzellspende finden Sie in unserem FAQ.

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